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Schnittaktion 2021

Ich befrage hier die klassischen aktionistischen Mittel (=Blut, Schnitt, Tätowierung), mit

Hilfe eines von mir aufgestellten Linienkonzeptes. 

Auf der Basis von Kandinskys Lehren habe ich die Linie und ihr Verhältnis zu ihrer Umgebung aus der Fläche in den dreidimensionalen Individual-Raum verlagert, den lebendigen Körper. Um diese, den Raum verstärkende Linie zu verwirklichen, wurde sie permanent auf meinem Körper tätowiert. 

Das rinnende Blut symbolisiert die natürliche Line, und somit alle Substanzen die fluid genug sind, um von der Schwerkraft beeinflusst zu werden.

Die natürliche Linie steht im Verhältnis und als Gegenüberstellung zu der Verstärkungslinie.

Der Schnitt ist die invasive Linie, eine unabdingbare Notwendigkeit für diese Aktion. Sie trennt und verbindet den durch die Tätowierung verstärkten Körperraum.

 

Ich möchte die Betrachtenden in eine Situation bringen, Ambiguität auszuhalten. 

Gerade in der Wahrnehmung von Blut ist die einhergehende Negativassoziation nahezu unvermeidbar.

Der selbst zugefügte Schnitt wird oft als Selbstverletzung und Blut als Dramatik verstanden. 

Ich versuche in meinen Aktionen eine alternative Ästhetik anzubieten.

Meine Arbeit muss berühren, darf erschrecken, aber nicht mit der Intention, den Leuten eine Watschen zu geben.

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